Mit Sprossen und Keimlingen zu mehr Gesundheit

Eine Frau hält selbstgezogene Kresse in den Händen

Klein und unscheinbar kommen sie daher. Dass aus ihnen etwas Großes erwächst, ahnen die wenigsten. Sprossen und Keimlinge werden immer noch unterschätzt – dabei sind sie wahre Kraftpakete. Ihre hohe Konzentration an Vitaminen und Mineralstoffen übersteigt diejenige von ausgewachsenen Pflanzen meist um ein Vielfaches.

Ein Keim spriesst aus der Erde und entwickelt sich zu einer Pflanze

Wenn ein Samenkorn keimt, wird in ihm ein Wachstumsprozess gestartet, der verschiedene Stoffwechselvorgänge im Innersten des Korns in Gang bringt. Diese lassen das Korn in nur weniger Zeit zu einer gesunden und kraftvollen Pflanze heranwachsen. Die Vorgänge, die in dem Korn stattfinden, gleichen einem Wunder. In dem Moment, in dem der Keim spriesst, ändert sich nämlich die Zusammensetzung der Proteine.

Es entstehen essenzielle Aminosäuren und gesunde Vitalstoffe — darunter Vitamin B1, B2, C und E u.v.m. sowie Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kalzium und Zink –, die Keimlinge zu einer hervorragenden Nährstoffquelle machen. Dadurch, dass sie in den meisten Fällen roh verzehrt werden können, behalten Keimlinge ihre Nährstoffdichte, die durch den Kochvorgang ansonsten zerstört würde.

Doch nicht nur der hohe Gehalt an Vitalstoffen macht sie für viele gesundheitsbewusste Menschen seit einiger Zeit immer attraktiver. Auch für den eigenen Anbau braucht es nicht viel. Um die kleinen Wunderwerke auf der Fensterbank selbst zu ziehen, benötigen Sie nur Wasser, Licht und etwas Zeit.

Im Bioladen Ihres Vertrauens finden Sie für den Beginn Sprossenmischungen, die dieselbe Keimdauer haben und auch geschmacklich aufeinander abgestimmt sind. So gibt es süßlich, nussig, und leicht scharf schmeckende Sprossen, die sich mit unterschiedlichen Speisen kombinieren lassen.

So ziehen Sie Ihre ersten Sprossen ganz einfach selbst:

  • Weichen Sie Ihre Sprossenmischung für einige Stunden in einem Glas mit Wasser ein.
  • Waschen Sie die Mischung anschließend mit frischem Wasser ab und füllen Sie sie in ein Keimglas. Wenn Sie kein richtiges Keimglas zuhause haben, können Sie auch ein sauberes Einmachglas verwenden.
  • Je nach Sorte, sollten Sie die Keimlinge ein- bis zweimal pro Tag gründlich spülen.
Sprossen in einem Einmachglas
  • Lassen Sie das Wasser dabei jedesmal durch ein Sieb oder ein Fliegengitter ablaufen, das Sie vor das Glas spannen.
  • Stellen Sie das Glas an einen hellen Ort, jedoch nicht in die pralle Sonne. Zwar wachsen die Sprossen nur mit Wasser und Licht, doch die Feuchtigkeit und Wärme können dazu führen, dass sich schnell Schimmel bildet. Dies sollten Sie unbedingt vermeiden. Spülen Sie deshalb lieber einmal mehr, statt einmal zu wenig.
  • Nach nur wenigen Tagen wachsen aus den Keimen bereits grüne Sprösslinge, die Sie dann nach Belieben verzehren können. Vor dem Verzehr sollten Sie diese noch einmal ordentlich abspülen.
Fertig gekeimte Sprossen in einer Holzschale

Ob als Brotbelag, in Aufstrichen, Burger-Patties und Keksen oder als Topping zu Suppen und Salaten: Ihrer Phantasie sind keinerlei Grenzen gesetzt. Auch für ein wertigeres Frühstück, das reich an Proteinen und leicht verdaulichen Kohlenhydraten sein soll, eignen sich beispielsweise gekeimter Buchweizen, Dinkel, Weizen und Nüsse bestens. Durch die mit Wasser vollgesogenen und damit weichen Körner, ist Getreide für uns Menschen besser verdaulich.

Dadurch können auch die Nährstoffe besser aufgenommen werden.

Machen Sie Sprossen und Keimlinge zu einem zentralen Baustein Ihrer Ernährung und spüren Sie, wie gut es Ihnen tut.

Insbesondere die sekundären Pflanzenstoffe helfen Ihnen dabei, entzündliche Zustände in Ihrem Körper abzubauen und ihnen vorzubeugen.

In einigen Studien konnte bereits bestätigt werden, dass sich Senföle, sogenannte Sulforaphane, in Kreuzblütlern wie den Brokkolisprossen und der Kresse, ergänzend zur Behandlung von Krebs einsetzen lassen.Bei regelmäßigem Verzehr der Sprossen reduzierte sich das Krebszell-Wachstum nachweislich. Ist es nicht immer wieder faszinierend, wie viel wir mit einer pflanzlichen und vitalstoffreichen Ernährungsweise selbst in der Hand haben?